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Interview mit Helmut Puritscher, Patient im Ambulanten Rehabilitationszentrum Wiener Neustadt

Gegen Ende des Jahres 2004 sorgten starke Schmerzen im Rücken für Unruhe. Die richtige Diagnose kam leider um etwa 30 Stunden zu spät: Ein sogenanntes Empyem drückte zu lange Zeit in der Wirbelsäule auf das Rückenmark und rief eine inkomplette Querschnittlähmung hervor. Seither hat sich mein Leben völlig verändert; ich kann nicht gehen und bin auf einen Rollstuhl angewiesen. Mit allen Nebenproblemen. Nach einer stationärer Rehabilitation war es an der Zeit (neben laufender Physikalischer Therapie), wieder vermehrt etwas für den Körper zu machen …

Sie haben sich für die ambulante Rehabilitation entschieden, wieso?

Ich bin dabei nicht für längere Zeit an einen Ort gebunden und kann meinen beruflichen und freizeitlichen Plänen nachkommen. Es gibt keine langweilige „tote“ Zeit, die ich irgendwo verbringen muss. OptimaMed in der Innenstadt von Wiener Neustadt liegt ideal zentral – leicht erreichbar; bei jedem Wetter. Zweimal pro Woche mehrere Therapien zu absolvieren, stört meinen normalen Lebensablauf eigentlich nicht.

Wie empfinden Sie die Arbeit der Therapeuten und Therapeutinnen? Was gefällt ihnen dabei besonders gut?

Das gesamte Team ist hoch motiviert. Mit einem Augenzwinkern wird man quasi unauffällig zur eigenen körperlichen Leistung angespornt. Da macht man dann freiwillig gleich ein paar Kniebeugen am Gehbarren mehr. Oder man bekommt mit einem Lächeln ein paar Kilogramm mehr auf der Beinpresse aufgebrummt … Ständige Motivation durch die Therapeutinnen und Therapeuten ist ein wichtiger Teil des Erfolgs. Und wenn ich als Patient Erfolge an mir bemerke, dann will ich gleich weitermachen. Fortschritte machen Mut!

Wie geht es mit ihrer Genesung voran? Können Sie Ihre persönlich gesteckten Ziele erreichen?

„Genesung“ ist für mich ein sehr langer Weg, den ich vorerst im Rollstuhl zurücklegen muss. Ich habe mir kein direktes Ziel gesetzt, da ich nicht weiß, wie weit ich mit mir selber kommen kann. Natürlich will ich wieder gehen lernen, will aber auch von mir selbst nicht enttäuscht sein, wenn ich es nicht schaffe. Einige aufrecht gehende Schritte mit einem Rollator habe ich schon vollbringen können. Das hat das Therapeuten-Team und mich natürlich sehr gefreut. Die Therapien sind ein Weg, Ausdauer und Selbstdisziplin sind dabei gefragt. Auf jeden Fall ist schon sehr viel weiter gegangen. Dies motiviert mich, weiter zu machen …!

Können sie mit den bei OptimaMed durchgeführten Trainings auch zu Hause etwas anfangen?

Die Fortschritte, die durch die Therapien entstehen, machen sich natürlich im Alltag bemerkbar. Durch vermehrte Muskelkraft und die neurologischen Therapien lassen sich die Bewegungen der gestörten Extremitäten schon besser koordinieren. Diese wieder möglichen Bewegungen baue ich in mein Leben ein, zum Beispiel beim Anziehen oder beim Duschen. Dieses Einbauen erfolgt aber seltsamerweise unbewusst – und ich muss mir immer erst bewusst werden, dass wieder etwas an mir „funktioniert“ … Leider fehlt mir zu Hause die Infrastruktur von OptimaMed, um die Trainings weiter zu führen.

Gibt es ein persönliches Motto?

Der Schriftsteller Ludwig Börne schrieb: „In einem wankenden Schiff fällt um, wer stille steht, nicht wer sich bewegt“. In meinem Zustand sehe ich das Leben als schwankendes Schiff. Daher ist es mir wichtig, effiziente Therapien zu machen, mich zu bewegen – damit ich nicht umfalle …!

Kategorie: News
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